Die Flamme brennt noch

40-jähriges Jubiläum der Passionsspiele Salmünster

Zusammensitzen und Essen – eine typische Feier. Gerade nach den Beschränkungen der Pandemie eine zu schätzen gelernte Situation. Doch bei der Geburtstagsfeier für die Passionsspiele Salmünster gab es neben einem spontanen Ständchen auch noch eine improvisierte und nicht an allen Stellen ernst gemeinte „Passion in 15 Minuten“.

Zu Beginn der Veranstaltung ahnten die mehr als 80 Gäste noch nichts oder nur wenig als sie ihre verschieden farbigen Namensschilder im Generationentreff Salmünster anklebten. Nach dem Essen wurden die Gäste aufgefordert, sich in Gruppen zusammenzufinden und bekamen die Aufgabe, eine Szene aus der Passionsgeschichte in 90 Sekunden darzustellen. Die Gruppen ließen bereits gelernte Szenen aus vergangenen Saisons wieder neu aufleben, interpretierten sehr frei in neuem Kontext und brachten durch die Mischung gekonnt zum Ausdruck, was die Passionsspiele Salmünster ausmacht: Leidenschaft für das Spiel, die Geschichte und die Inszenierung, aber eben auch das spontane, herzliche und familiäre Miteinander.

Seit inzwischen 40 Jahren wird in der Pfarrkirche St. Peter und Paul die Passion inszeniert. Den Startpunkt für diese Zeitspanne sehen die Passionsspieler nicht in der Vereinsgründung, da bereits zuvor eine abendfüllende Inszenierung aufgeführt wurde. Die Geburt der Passionsspiele in Salmünster wirkt fast unspektakulär. Pater Matthias Kircher, der damalige Pfarrer in St. Peter und Paul, empfand das Evangelium, das für den Familiengottesdienst an Palmsonntag 1983 vorgesehen war, nicht kindgerecht genug. Er suchte kurzerhand einen geeigneteren Text, den er gemeinsam mit den Messdienern an diesem Tag vortrug. „Pater Matthias ahnte damals nicht, dass dieser Funke einmal Feuer fangen würde.“, so Maria Hummel, Spielbeauftragte der Passionsspiele, in ihrer Begrüßungsrede. Und das hat es wirklich. Was klein mit geliehenen Kostümen und Tournee-Aufführungen begann, ist mittlerweile ein Großprojekt, das ausschließlich von Ehrenamtlichen getragen wird. Salmünster ist zu einem in Europa bekannten Spielort für Passion mit eigenen Kostümen, eigener Bühne und eigens komponierter Musik gewachsen.

Die Feier machte deutlich, dass die Passionsspiele nicht nur ein Herzensprojekt für die Mitwirkenden der ersten Stunde waren, sondern dass die Begeisterung inzwischen in die dritte Generation getragen wird. Die Pause durch die Pandemie war länger als geplant, jedoch zeigte sich am vergangenen Wochenende ganz deutlich: Die Flamme für die Passionsspiele Salmünster brennt noch.

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Passionsspiele Salmünster überreicht Spende an Pfarrgemeinde