Inszenierung 2008
Passion ist Leidenschaft, aber auch der Leidensweg Jesu. Aufopferung und Tod. Hingabe und Auferstehung.
Jesus von Nazareth – als Sohn eines Zimmermanns, in einem Stall zur Welt gekommen, stellt er sich den Mächtigsten seines Landes in den Weg, um für die Menschheit und seine Überzeugung zu kämpfen.
Von einem Freund verraten, stirbt er grausam am Kreuz.
Er hat sein Leben gegeben, um den Menschen zu dienen und sie zu befreien.
Organisation
Spielleitung
Nathalie Baron
Maria Huhn
Assistenz
Stefan Xenakis
Geschäftsführung
Sebastian Dieckhoff
Finanzen
Sandra Ottmann
Kathrin Schöppner
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Nathalie Baron
Sebastian Dieckhoff
Bühnenkonstruktion
Maik Zeugner
Bühnenbild
Jürgen Lenhard
Technik/Requisite
Olaf Beitelmann
Manuel Mengel
Timo Münch
Holger Sehn
Maik Zeugner
Tontechnik
Armin Weidner
Beleuchtung/Ton
Jürgen Lenhard
Kostüme
Annemarie Henrich
Melanie Henrich
Roswitha Hummel
Liesel Walther
Plakatentwurf
Jens Döbbelin
Petra Klinger
Redaktion
Torsten Buchhold
Sebastian Dieckhoff
Andreas Fuchs
Darsteller
Elternteil
Anja Sattler
Tanja Steinbock
Kind
Henrik Sattler
Lina Steinbock
Jesus
Sebastian Deschamps
Sebastian Dietz
Maria
Franziska Hagemann
Anke Noll
Maria Magdalena
Verena Dietz
Maria Huhn
Jünger
Judas
Frank Seidl
Lukas Walter
Johannes
Moritz Ettl
Andreas Sattler
Petrus
Hugo Huhn
Günther Hüsgen
Jakobus
Bastian Sattler
Bartholomäus
Sebastian Deschamps
Benjamin Emeling
Thomas
Frank Seidl
Lukas Walter
Simon
Gabriel Onar
Philippus
Patrick Kalis
Yusuf Onar
Jakobus der Ältere
Lukas Kornherr
Andreas
Alexander Elias
Thaddäus
Paul Schneeweis
Matthäus
Tilo Wenzel
Freunde Jesu’
Simon v. Bethanien
Moritz Ettl
Pater Matthias Kircher
Maria v. Bethanien
Renate Engler
Bernadette Huhn
Martha v. Bethanien
Karola Baron
Liesel Walter
Sanhedrin
Kajaphas
Benjamin Emeling
Hugo Huhn
Hannas
Sebastian Dietz
Stefan Xenakis
Amos
Linda Rienahs
Stefanie Zellmann
Gamaliel
Monika Sehn
Alexander
Linda Rienahs
Alexander Stehlik
Johannes
Jutta Körber
Yusuf Onar
Nikodemus
Nina Wallenta
Carina Zeller
Josef v. Arimathäa
Corinna Hellkuhl
Stefan Xenakis
Händler
Abul
Dorothee Ghulam
Sonja Silberschlag
Samar
Sebastian Betz
Sonja Silberschlag
Abiron
Sabrina Adrian
Sebastian Betz
Elia
Sabrina Adrian
Doris Noll
Römer
Pilatus
Thomas Hummel
Sebastian Dieckhoff
Claudia
Annika Hofmann
Nina Wallenta
Quintilius
Thomas Hummel
Sebastian Dieckhoff
Arthur Polunin
Dienerin
Patricia Habenstein
Zadok
Johannes Gärtner
Tim Kornherr
Soldaten/Tempelwachen
Florian Ronge
Horst Hellkuhl
Marius Weber
Andy Herzmann
Nino Muntoni
Fabian Noll
Paolo Muntoni
Dominique Huhn
Michele Muntoni
Hubert Göbel
Frauen im Volk
Hannah
Elisabeth Ghulam
Eva Neumann
Miriam
Hannah Heil
Jessica Lange
Judith
Martha Regina
Dehmer Lara Eckert
Esra
Elisabeth Ghulam
Lena Mohr
Esther
Christina Gebhardt
Johanna Noll
Sara
Jessica Lange
Alena Schäfer
Rahel
Hannah Heil
Johanna Noll
Ruth
Lena Mohr
Eva Neumann
Volk
Joasar
Henrik Sattler
Booz
Annika Hofmann
Jutta Körber
Elech
Alena Schäfer
Rita Kunzmann
Asai
Sabrina Adrian
Sonja Silberschlag
Dathan
Dorothee Ghulam
Weiter Volksdarsteller
Dorothea Bös
Beate Bös
Alexandra Bott
Lioba Böttinger
Josef Böttinger
Luisa Böttinger
Francisca Böttinger
Edwin Dehmer
Claudia Dehmer
Anna-Laura Dehn
Jürgen Dehn
Theresa Dehn
Kornelia Dehn
Astrid Engler
Renate Engler
Irmgard Galus
Nicole Göbel
Carina Hagemann
Annette Heil
Melanie Henrich
Annemarie Henrich
Rita Hofmann
Andreas Hummel
Tamara Klug
Rita Kunzmann
Annerose Noeske
Monique Radausche
Gregor Ruhl
Klaus Rühl
Marion Schneider
Klara Schneider
Salome Schneider
Patricia Swierczynski
Andreas Wiegand
Edith Münch
Anna-Maria Kulke

Der Leitgedanke
Mein Gott,…hast du mich verlassen?!
Ein Kind – heute:
Es betet mit seinen Eltern.
Es fragt nach Gott, es fragt nach dessen Gegenwart.
Es erlebt und versteht die Leidensgeschichte Jesu’ auf seine eigene Weise.
Ein Kind, das sich wie Jesus, wie vielleicht jeder von uns, die Frage stellt:
„Mein Gott, … hast du mich verlassen ?!“
Kinder stellen in bestimmten Altersabschnitten ständig Fragen – Fragen, deren Antworten sie interessieren – ob nur für den Moment, den Tag oder das ganze Leben. So stellt auch „unser Kind“ – das Kind im Prolog – die Frage nach Gottes Tun, nach Gottes Gerechtigkeit. Es stellt Gottes Zuwendung zu uns nicht direkt in Frage, es zweifelt nicht an seiner Liebe zu uns; es sieht nicht den schroffen Widerspruch zwischen den krassen Bildern der Nachrichtensendungen zuvor und dem „nett“ anmutenden Gute-Nacht-Gebet.
Was wir Menschen tagtäglich selbst an Leid, Unglück, Ungerechtigkeit und Tod produzieren, wofür wir selbst Rechnung zu tragen haben. All´ das sieht unser Kind wie den Abspann eines Kinofilms oder eine Werbesendung – als Belanglosigkeit , denn es ist Routine geworden in unserer (mediengeprägten) Welt.
Doch das Einstürzen einer Autobahnbrücke in Amerika scheint es gefangen zu nehmen: Ist nicht auf diese tragische Weise ein Bekannter ums Leben gekommen? Wo hat da der liebe Gott seine Augen gehabt? Hat er aufgepasst?
Mit dieser Idee ist nicht nur ein Gegenwartsbezug innerhalb unserer Passion entstanden, sondern auch eine Inszenierung die höchste Konzentration und Präzision erfordert.
Beamereinsatz, Licht und Ton müssen nicht nur aufeinander sondern auch auf die Darstellung der Akteure abgestimmt werden.
Immer wieder hieß es: „Noch einmal das Ganze!“. Über hundert Akteure, die gleichzeitig zu einer Acht-Sekunden-Sequenz Musik verstummen und erstarren (einfrieren), damit das Kind – als Leitmotiv unseres Spiels – immer wieder die Frage durch sein dafür symbolische Erscheinen einbringt:
„Mein Gott, … hast du mich verlassen?!“
…und wo war Gott, als unsagbar schwer Nachzuvollziehendes wie der Verrat des Judas geschah, als Jesus seinen Lieben Lebewohl sagte, als Pilatus das Todesurteil über ihn verhängte oder Jesus die unsäglichen Schmerzen am Kreuz nicht mehr ertragen konnte?
Das Kind will es mit eigenen Augen sehen, diese Momente des Verlassenseins, des Zweifelns, der Untreue oder der menschlichen Schwäche. Das Kind steht wie ein Mahnmal für uns alle im Scheinwerferlicht, so wie wir alle täglich Elend und Katastrophen, Umweltverschmutzung, Tierquälerei, Kindesmissbrauch, Veruntreuung oder Betrug dank der Medien „beleuchtet“ und somit vor Augen geführt bekommen.
Die DarstellerInnen der Schlüsselszenen nehmen nur unmerklich etwas davon wahr aber da ist etwas. Es ist die drängende Frage in ihrem Kopf, das schlechte Gewissen, die harte Tatsache, ein mulmiges Gefühl.
Doch jede ihrer Handlungen kannte Jesus im Voraus, er hatte eine Ahnung, wusste, dass es passieren würde…
Jede Handlung, die IHN verleugnet, verrät, verspottet und verurteilt, entrückt ihn weiter und weiter der Wirklichkeit, immer ungreifbarer und unbegreifbarer werden seine Handlungen bis hin zum Tod.
… und da ist es wieder, dieses Gefühl, das Etwas, die Frage nach Gott …
Doch bevor er sein Haupt senkt, gibt er uns Hoffnung. Er sieht uns an, ins Jetzt und Hier, dem Heutzeitkind noch einmal in die Augen – er, der immer war, ewig ist und sein wird. Ihm allein gelingt die Verbindung zwischen damals und heute. Er gibt uns noch immer Hoffnung, nach allem Hohn, dem wir ihm entgegen bringen.
Schließt die Augen und blickt ihn an – er hat uns nicht verlassen!
Wie oft hören wir diesen Vorwurf des Verlassenseins von Gott in der heutigen Gesellschaft, wenn Gott nicht schon ganz aus dem persönlichen Alltag verbannt worden ist. Diese kindliche Frage „Mama, hat der liebe Gott die Menschen denn verlassen?“ steht eigentlich für jeden von uns, die wir sicher auch in Momenten des Zweifelns, der Trauer oder des Alleinseins stellen.
In für uns wichtigen Schlüsselszenen des Verrates und der endgültigen Trennung soll diese Frage nicht nur die Verbindung zu Jesus und uns sein, sondern auch der Spott auf die DarstellerInnen, die in Momenten wichtiger persönlicher Entscheidungen in Bezug auf Jesus sich für Handlungen entscheiden müssen, die unmittelbar die Beziehung zu Jesus beeinflussen würde.
Stellen Sie sich in den kurzen Momenten der Heutzeiteinblendung die Frage:
„Wie hätte ich wohl gehandelt?“
verurteilen Sie nicht gleich – hinter jedem Menschen steht eine Geschichte, ein Geschehen, das in dieser Momentaufnahme gar nicht zu erfassen ist. Wo stehen Sie?
Wir wollen Ihnen die Möglichkeit bieten, diese Fragen zu überdenken und die Chance geben, die bekannten biblischen Figuren und ihre Handlungen aus einer anderen Perspektive kennen zu lernen. Vielleicht denken Sie im Nachhinein anders, besinnen Sie sich und denken Sie über Ihre eigenen Handlungen gegenüber ihren Mitmenschen nach.
Um Ihnen all diese Zugänge zu ermöglichen haben wir die Bühne um einen halben Meter angehoben. Der Einsatz der Video-Projektionen soll den Bezug zum heutigen Leid der Welt verstärken. Die Einblendungen mittels Kind und Scheinwerfer stoppen die Szene – Sie sind eingeladen, in sich hinein zu sehen.
Die Musik verstummt, das Kind verschwindet, die Inszenierung geht unaufhaltsam weiter. Schauen wir wieder hin, nimmt uns niemand wahr?
Wird Gott durch seinen Sohn unserer heutigen Zeit Aufmerksamkeit schenken?
Sehen wir nicht weg – bleiben wir mit den Augen dran, aber stehen wir nicht kopfschüttelnd dabei, sondern treten wir ins Licht und kämpfen gegen Unfassbares an!
„Hat der liebe Gott uns denn verlassen?“
Er hat weder seinen Mensch gewordenen Sohn noch uns verlassen, ganz im Gegenteil! Durch Jesu` Sterben wurden wir rein gewaschen, sind quasi wieder in den Urzustand des sündenfreien Menschen zurückversetzt worden und dürfen Tag für Tag selbst entscheiden, wo und wie wir handeln wollen. Wir sind als mündige, eigenverantwortliche und einzigartige Menschen in Gottes Vertrauen und Fürsorge umfangen und dürfen auf seine Gnade und Liebe bauen.
Was das Kind im Prolog zu fragen wagt – fragen wir es uns immer wieder selbst. Und wir werden sehen, dass er uns – wie in einer indianischen Geschichte als Quintessenz unwahrscheinlich schön zu lesen ist – in den schwersten Momenten unseres Lebens selbst getragen hat, auch wenn wir nur eine Spur im Sand sehen können und dachten, wir seien den Lebensweg allein gegangen!
Sehen Sie selbst, lassen Sie zweifelnde Gedanken zu, hören Sie hin und in sich hinein!
Maria Magdalena und Maria zeigen uns den Weg im Epilog – in eine schöne, besinnliche und angereicherte Fastenzeit, wie wir für Sie und uns alle hoffen möchten, indem sie sagen:
„Sucht ihn! Er hat uns nicht verlassen!“
Publikationen
Flyer hier zum Download.